Freund
10. 09. 2023 – 01. 09. 2025
Freund
(Nach dem Tod meines Freundes Haro im Jahr 2012 geschrieben.
Leider nun wieder zur selben Jahreszeit aktuell.)
Er ist verständnisvoll, und ehrlich.
Als guter Freund schon unentbehrlich.
Mit Treue und mit Ehrlichkeit,
begegnet er mir alle Zeit.
Er gibt der Seele sehr viel Kraft.
So sehr, wie’s kaum ein and’rer schafft.
Steht stets zu mir auf allen Vieren
Und ich hab Angst, ihn zu verlieren.
Mein treuer Freund beginnt zu leiden.
Er jammert nicht und bleibt bescheiden.
In seinen Augen seh ich Schmerz.
Könnt schreien – mir zerreist’s das Herz.
Für alle Stunden gilt ihm Dank.
So wurd er alt und jetzt auch krank.
In seinen Augen kann ich’s lesen.
Die schönen Zeiten sind gewesen.
Als junger Welpe leicht zu necken.
Das Futter schon mal zu verstecken.
Ihn selbstverständlich da zu wissen.
Auch schlafend auf dem Hundekissen.
In all den Jahren stets bereit.
Ohne zu murren – jederzeit.
Jetzt werden seine Augen müde.
Ich danke Dir, mein alter Rüde!
Uwe Linke – in Erinnerung an den ehrlichsten Freund
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Dreimal erleben müssen und da bricht das Herz...
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Nebel steigt aus den Wiesen. Die ersten Sonnenstrahlen kämpfen mit der Last der Nacht. Junge Schwalben ziehen ihre Runden – fröhlich zwitschernd und noch etwas unbeholfen.
Die kunstvollen Fäden der Spinnennetze halten den Tau, um ihm den Glanz der verlorenen Seelen zu entlocken. Es ist ein friedlicher Morgen, der die Ungeduld des erwachenden Tages verbirgt.
Das ist der Lauf der Dinge, die so vielgestaltig sie auch sein mögen, sich doch in einer Gewissheit gleichen, der Gewissheit der Vergänglichkeit.
Freude ist ein vielgestaltiger Prozess, der sich aus gelernter Erfahrung definiert. Freude ist endlich und nicht sehr wehrhaft. Wer Kummer empfindet, hat auch diesen gelernt. Dazu musste er aber auch Freude kennen, um ihn von ihr zu unterscheiden.
So ist es, wenn jemand auf einmal fehlt. Wenn er oder sie auf dem Pfad des Lebens einfach stehen geblieben ist, um sich der Vergänglichkeit zu ergeben.
Das tut uns weh, denn es ist unumkehrbar. Wir fühlen diesen Schmerz genauso, wie die Morgenkälte, die ich gerade auf unserem gemeinsamen Weg gedanklich empfinde. Dort kann ich mir eine Jacke überstreifen, um nicht zu frieren. Doch unsere Seelen scheinen nackt zu sein, denn die Kälte des Kummers lässt sie frösteln.
Jedoch eines habe ich in diesen Situationen gelernt.
Mitgefühl von Freunden, Partnern und deren Verständnis schützen/ wärmen die Seele. Deswegen sollte man sie für sie öffnen, wie es eben ein treuer Lebensgefährte auf 4 Beinen grundsätzlich macht.
Mit diesen Zeilen möchte ich mich bei Euch bedanken.